2025 Clubabend 08.08.

Zunächst war die Teilnahme an der Immendinger Automodellausstellung 2026 Thema. Uwe, Stefan und Reiner wollen dort an 2 Tagen ausstellen.
Dann kam die Frankfurter ModellautoAusstellung 2025 zur Sprache. Hier ist eigentlich alles geklärt, sowie die Ausstellung des PMC Main Kinzig im September.
Hans wies noch auf die Mini Baumaschinenausstellung am 6. Und 7. September 2025 hin. Es ist bereits die 28. Ausstellung der IG FBSK eV und findet in St.Leon Rot statt.
Dann kam unsere Präsenz bei Scalemates zur Sprache, von der die meisten aktuellen Mitglieder nichts wussten. Hier sind Personen als Mitglieder gelistet, die mit dem Verein gar nichts mehr zu tun haben. Es wurde angeregt, dies zu korrigieren.
Peter berichtete dann noch von seinem Urlaub in Norddeutschland. Er konnte das Miniaturwunderland in Hamburg besuchen. Beruhigend für uns Amateure war seine Erkenntnis, dass auch die Profis dort mit einer motivierten Mannschaft hinter ihren Terminen zurück hängen. Verschiedene angekündigte neue Projekte waren immer noch nicht fertig. Außerdem konnte er einen Flakturm in Hamburg besuchen. Der Eintritt war frei aber man durfte keine Lebensmittel oder Getränke mitnehmen. Dafür sollte man in das Hard Rock Cafe einkehren, das aber hohe Preise aufruft.
Diesmal hatten mehr Mitglieder Plastik dabei.

Stefan zeigte uns seinen Peugot 206 WRC1999 von Tamya in 1:24.
Das Vorbild seines Modells fuhr 1999 beider Tour de Corse mit. Dies war der erste Einsatz des 206 bei einer WM-Rallye überhaupt.
Der Bau des Modells stellt vor keine besonderen Schwierigkeiten. Es ist ein typischer Tamiya Kit der 90er / Nullerjahre., ein sogenannter Curbsite Kit ohne Motor, also der ist Motorraum nicht zu öffnen.
Manko: Wie immer bei diesen Bausätzen (auch anderer Hersteller) sind die Innenkotflügel nur rudimentär ausgebildet, ebenso fehlt im offenen Kofferraum die Innenverkleidung. Das erleichtert zwar (dem Laien, dem Bastler) das letztendliche Zusammensetzen von Chassis und Karosserie, hat aber für den ernsthaften Modellbauer einige Nachteile. Zum einen hat man vom Innenraum einen Durchblick auf die Hinterräder (Innenkotflügel, fehlende Innenverkleidung) und umgekehrt von den Radkästen aus in den Innenraum. Zum anderen schaut man im Kofferraum auf die strukturlose Innenseite der Plastikkarosserie.
Stefan hat daher die Innenkotflügel im Chassis von unten ergänzt bzw. vergrößert und dazu an der Oberseite des Chassis im hinteren Bereich die zu kleinen, nur angedeuteten Seitenverkleidungen deutlich vergrößert (Plastic Sheet), so daß das nun alles beim Zusammensetzen mit der Karosserie abschließt.
Das Modell soll mit Fahrerfiguren gebaut und auf ein Diorama gestellt werden. Thema nasser Asphalt auf Korsika. Daher experimentiert Stefan immer noch mit Nassverschmutzung bzw. Regenwasser imitaten, um ein mit Spritzwasser verschmutztes Fahrzeug darzustellen. Nach den unbefriedigenden Versuchen, „Wet Effects“ diverser Hersteller (AK u.a.) mit dem Pinsel aufzutragen, wie empfohlen, hat er dann mit Pigmenten (Straßenstaub) vermischtes „Wet Effects“ von AK etwas verdünnt mit der Airbrush aufgetragen. Dafür hat Stefan die Modelmaster Airbrush mit der sog. Splatterdüse genommen, um Spritzwasser bzw. Wassertropfen darzustellen. Das Ergebnis ist noch nicht ganz befriedigent.
Pascal hatte diesmal keinen 3D Druck sondern einen konventionellen Bausatz dabei: Den Porsche 911 GT3 R5 von Tamya 2024 in 1:24. Dies ist ein relativ neues Modell, denn es stammt aus dem Jahr 2024. Entsprechend gut isind Design und Passgenauigkeit. Allerdings ist es an manchen Stellen over engineered: So besteht etwa ein Außenspiegel aus 3 Teilen. Er hat das Modell bereits mit Tamya Weiss grundiert und Acid green von Gravity Colour lsackiert. Sie Kevlar Abziehbilder im Kit gefielen ihm nicht. Er will sie mit After Market Decals ersetzen.
Christoph hat seine Monogram Hawker Hurricane II in 1:48 dabei und präsentiert den aktuellen Stand. Nach der Grundierung mit Tamiya Primer aus der Sprühdose war die Frage welche Bemalung und Abziehbilder die Maschine tragen sollte? Hier entschied er sich für eine Maschine vom Typ IIc in der Rolle Night Intruder, mit zwei Hispano 20mm Kanonen pro Flügel und je einem festmontierten Zusatztank mit 44 Imperialen Gallonen (ca. 200 Liter) Fassungsvermögen. Sie trug die Nr. BE581, Kennung JX•E, geflogen von Flt Lt K.M. Kuttlewascher, No. 1 Squadron, RAF Redhill im Mai 1942, die auch als Variante im Original-Bausatz enthalten aber nicht mehr vollständig bzw. nutzbar ist. Eine Internet-Recherche förderte einen passenden Satz Abziebilder von Techmod (TMD 48116) zutage, gefunden bei Aero Spezial Modellbauversand für knapp 7 Euro zzgl. Versand. Die Unterseite und Seitenruder der Night Intruder wurden mit Tamiya Mattschwarz (TS6) ebenfalls aus der Dose, gesprüht, das erste Mal, dass Christoph dieses Verfahren anwendet und mit sehr gutem Ergebnis. Die Oberseite der Maschine ist klassisch mit Gunze Sangyo Acryl-Farben Ozeangrau und Dunkelgrün freihand per Airbrush lackiert. Details am Fahrwerk sind mit einem Set AK Real Colors Markierstifte für Räder (RCM102) angemalt, ebenfalls ein Novum für den Modellbauer, mit gutem Ergebnis durch verbesserte Kontrolle im Vergleich zur Pinselbemalung. Fortsetzung folgt …
Auch Literatur hatte er wieder dabei: kurz empfahl er uns die beiden Bände von Orsprey über amerikanische Jagdpanzer: M10 and M36 Tank Destroyers 1942 -1953 und US Tank Destroyer Battalions in the ETO 1944 - 1945.
Uwe hatte uns ein Werkzeug mitgebracht, den Borehole Positioner von MAZHA.
Die Verklebungen von dünnen Profilen, egal ob rund oder quadratisch, sind meistens wede rstabil noch haltbar. Da hilft oftmals nur das Verstiften der Teile. Und wer schon mal versucht hat in 1mm Rundstäben zentrierte und gerade Bohrungen in die Stirnseite oder auch Radialbohrungen zu setzen kennt die Schwierigkeiten.
Uwe hat auf Facebook einen Werbeclip für einen „Borehole Positioner“ von MAZHA entdeckt. Das gute Stück sollte etwa 50 EUR kosten. Zunächst war Uwe skeptisch ob die Bohrhilfe etwas taugt und sein Geld wert ist. Nach einigem Zögern wurde dann doch bestellt.
Die sehr angenehme Überraschung folgte nach der sehr kurzfristigen Lieferung aus Amiland. Schon allein die wertige Verpackung aus kleinporigem Schaumstoff fällt positiv auf. Und erst das Werkzeug selbst … Obwohl in China hergestellt besteht es (wie leider sonst oftmals) nicht aus billigem Plastik sondern aus eloxiertem Metall wobei die Verarbeitung des Werkzeugs eine geniale Präzision aufweist. Es können Rundstäbe oder quadratische Profile mit einem Durchmesser von 1,0mm, 1,5mm, 2,0mm, 2,5mm, 3,0mm und 4,0mm eingespannt werden, wobei lt. Aufdruck die Toleranz für die einzuspannenden Teile mit 0,1 mm bis 0,2mm angegeben ist. Die Bohrungen sowohl radial als auch in die Stirnseite können abhängig vom Durchmesser des zu bohrenden Materials mit Bohrern der Durchmesser 0,3/0,5mm, 0,8/1,0mm, 1,2/1,5mm, 1,8/2,0mm, 2,2/2,5mm und 2,8/3,0mm vorgenommen werden. Auf einem der Fotos ist gut zu erkennen, wie präzise die 0,5mm Bohrungen in einem 1,0mm Rundstab sind. Und die Längsbohrungen sind absolut gerade. D.h. es besteht zu keinem Zeitpunkt die Gefahr durch die Seitenwand zu bohren. Damit jeder Bohrdurchmesser bei jedem Materialdurchmesser verwendet werden kann, ist es mittels Passstiften möglich die Bohrschablone der Frontseite zu versetzten. Die Schablone für die Radialbohrungen hat zu jedem Materialdurchmesser die entsprechend dünneren Bohrungen. Die Frontschablone hat eine Dicke von 7mm, die Schablone für die Radialbohrungen eine Dicke von 10mm. Damit ist ein gerades Bohren gewährleistet.
Uwe arbeitet gerne mit den Micro-Bohrersets von Parkside, weil alle Bohrer, unabhängigvom jeweiligen Durchmesser, einen 3mm Schaft haben und somit gut für den„Handgebrauch“ geeignet sind. Allerdings haben diese Bohrer nur eine nutzbare Länge von9mm, sind also für diese Bohrschablone kaum zu gebrauchen. Uwe greift deshalb auf die Bohrersets (in 0,05mm-Schritten von 0,25mm bis 1,00mm) von FERVI zurück.
Reiner hat uns seinen Renault 20 in 1:43, ein Fertigmodell der Firma Norev, mitgebracht. Die erste Hürde, das Zerlegen des Fertigmodells ohne die Teile zu beschädigen, ist Reiner schon gelungen und jetzt geht es an die Detaillierung . Gurte sollen an den Sitzen angebracht werden, die Seitenwände eventuell verkleidet und der Frontgrill verbessert werden. Er besitzt auch noch das Heller Plastikmodell aus dem einige Teile entnommen werden könnten.
Das fertige Modell soll übrigens das Siegerfahrzeug der Rally Paris Dakar von 1982 darstellen, das damals von Claude Marreau gemeinsam mit seinem Bruder und Navigator Bernard Marreau gefahren wurde.
Robert hatte eine weitere Bf109 E in 1:72 dabei, diesmal die Version E4 von Tamya. Sein Modell stellt eine E-4 des JG 2 Richthofen dar. Das Vorbild war während der Luftschlacht um England in Frankreich stationiert. Die Grundlackierung ist wieder mit der Airbrush aufgebracht. Die Flugzeuge des JG2 wurden vom Bodenpersonal an den Rumpfseiten mit Farbflecken zusätzlich getarnt. Diese Farbe wurde teilweise mit Schwämmen aufgetragen. Auch Robert hat für die Flecken Schaumstoffschwämme benutzt. Der bekannteste Pilot des JG2 während der Luftschlacht um England war das Helmut Wick. Mit 56 Luftsiegen wurde er und seine 109 immer wieder von Kriegsberichterstattern fotografiert und gefilmt ehe er selbst am 28.11. 1940 bei einem Luftkampf bei der Isle of Wight abstürzte und seither als vermisst gilt. Entsprechend viele Modelle gibt es von Wicks Flugzeug. Robert stellte mit der roten 5 aber eine andere 109 des Richthofen Geschwaders dar, die ihm besser gefiel. Auf der gelben leicht übermalten Nase trägt sie das Emblem der 1/JG 2, den Bonzo Hund, den Hauptmann Otto Bertram entworfen hatte.
Die Decals stammen aus dem Tamya Bausatz, von TL Decals und aus den AZ Kits (das Richthofen Emblem und der Bonzo Hund).
Auch zukünftige Projekte konnte er uns zeigen: Die Kawasaki Ki.61 Hien von Tamya in 1:72 wird wohl Thema in einer der nächsten Vereinsabende sein.

Peter hatte wieder einige Neuerwerbungen dabei: Sehr schön fand er den 3D Druck eines Succubus. Allerdings fürchtet er, dass er beim Anbringen der großen Flügel Probleme bekommt. Außerdem empfahl er uns die Heftserie Combat Patrol von Warhammer, denen auch Modellbausätze beiliegen. Er zeigte uns den Phantomlord, der aus vielen gut detaillierten Teilen besteht.
Ernst hatte noch einmel seine Udet Flugzeuge dabei. Wieder eine Bf109, die V13 von AZmodels und der Flamingo von Kora. Bei der Bf109 ist bereits die Tragfläche an den Rumpf montiert. Ernst musste etwas spachteln, weil er die Angüsse nicht gut genug entfernt hatte und so ein Spalt zwischen Rumpf und Fläche entstand. Auch ist nicht immer so klar welches der Alternativ-Teile verbaut werden muss. Ansonsten ist er mit dem AZ Bausatz zufrieden.
Der Kora Flamingo ist allerdings eine andere Nummer. Ernst hat den Rumpf montiert und musste einiges spachteln. Fläche und Leitwerk sind noch nicht angebaut, weil er noch keine Löcher für die Spanndrähte gebohrt hat. Etwas Bammel hat er vor der Lackierung, die eigentlich vor dem Zusammenbau erfolgen müsste, was wegen der schlechten Passgenauigkeit schwierig ist.
Unpassend fand er auch die Auswahl des Fotos von Udet auf dem Karton und der Bauanleitung des Flamingos. Es ist ein Propagandafoto von Udet in Luftwaffen Uniform. Das hätte dem bestimmt nicht gefallen. Im Flamingo sah er sich immer als „Udet, das fröhliche Kind“. Die Luftwaffe und Uniformen dazu gab es ja offiziell erst ab 1935. Die Zeit des Flamingos liegt aber vorher. Seine Uniform und das damit verbundene Amt empfand Udet zunehmend als Belastung und seine Laufbahn in der Luftwaffe endete mit seinem Selbstmord. Allerdings war er sicher nicht nur Opfer.
Hans präsentierte uns diesmal seine Neuerwerbungen in 1:87: Er hat einige Modelle bei der polnischen 3D Druck Firma Military Scale.com bestellt. Diese Firma druckt Modelle ab 1:87 bis 1:30 aus und hat viele Fahrzeuge im Angebot, die es sonst nicht als Modell gibt. In 1:87 sind die Modelle auch sehr preiswert, so kosten die winzigen Fahrräder mit den hervorragend feinen Speichen in 1:87 nur 3,20€. In den größeren Maßstäben sind die Drucke aber teilweise recht teuer. Wer das Fahrrad auf ein 1:32 Diorama stellen will muss schon 37,-€ ausgeben. Außer den Rädern, deren filigrane Ausführung wir bestaunten, hatte er noch den Mercedes Grand Prix von 1914 und einen Toyota Pick up dabei. Die Modelle kommen noch im Drucksupportgerüst, was Transportbeschädigungen vorbeugt, das Risiko, dass beim Abtrennen Details abbrechen, liegt aber dann beim Kunden. Auf der Homepage von Military Scale gibt es ein Tutorial zu diesem Thema. Außerdem gab uns Pascal einige nützliche Tipps. Den Mercedes hatte Hans bereits gelöst und wir konnten die feinen Details bewundern. Auch dieses Auto hat sehr feine Speichenräder. Wir sind gespannt, wie das Modell fertig aussehen wird.